Methoden
Wie lässt sich eine Poiesis des Filme-Sehens, ein Denken filmischer Bilder in seinem konkreten historischen Erscheinen fassen und beschreiben? Nach unserer Auffassung gelingt dies nur dort, wo sich dieses Denken als eine sicht- und hörbare Modulation von Raum und Zeit manifestiert, nämlich in den Mustern audiovisueller Komposition und darin begründeten Poetiken der Bilder selbst.
Um diese Muster in breitem Umfang an verschiedenen Gegenständen greifbar zu machen, arbeiten wir kontinuierlich an der Entwicklung computergestützter Methoden, digitaler Werkzeuge und Softwarelösungen zur systematischen Medienanalyse. Die Herausforderung in der vergleichenden Analyse besteht darin, die audiovisuellen Ausdrucksmuster in ihrer räumlichen und zeitlichen Dynamik für empirisch belastbare Studien zugänglich zu machen.
Die Grundlage unserer Methodenentwicklung bildet eMAEX, eine computergestützte, systematische Methode der qualitativen, deskriptiven Analyse audiovisueller Bilder. Dieser Ansatz wird beständig weiterentwickelt und adaptiert. Im Partnerprojekt "Affektrhethoriken des Audiovisuellen" entwickelten wir zudem konkrete Softwarelösungen zur Annotation und qualitativen Analyse dynamischer Inszenierungsmuster.
Ein weiterer zentraler Bestandteil unserer Entwicklungsarbeit sind multimediale Darstellungsformen für die jeweiligen Analyseergebnisse. Ziel hierbei ist es, das Denken und Sprechen über audiovisuelle Bilder von der Textfixierung in der wissenschaftlichen Kommunikation zu lösen und in multimediale Darstellungs- und Reflexionsformen zu überführen.