Inwiefern lässt sich davon sprechen, dass audiovisuelle Bilder die historischen Öffentlichkeiten, in denen sie erscheinen, selbst erst hervorbringen? Wie lassen sich vor diesem Hintergrund Aneignungsprozesse audiovisueller Kultur(en) in eine historische Perspektive rücken?

Wie sind kulturelle Bewertung und globale wissenschaftliche Interessen innerhalb digitaler Bildkulturen miteinander verflochten? Wie können wir eine medienhistorische Sichtweise auf digitale audiovisuelle Bilder formulieren?

Welche räumlichen und zeitlichen Skalierungen werden im Anthropozän hervorgebracht? Und wie müssen wir die Phänomenologie filmischer Bilder unter diesen Voraussetzungen (neu) denken?

Wie ist die Bildung kultureller Gemeinschaften verwoben mit der Zirkulation audiovisueller Bilder? Welche Rolle spielen Prozesse der Transmedialität, der Medienkonvergenz und -divergenz?

Wie sind die multiplen Ebenen der Projektion ineinander verschachtelt? Wie gestaltet das Verhältnis von Film und Kartografie unsere verkörperten Welt-Projektionen mit?

Wie stellen Filme Welten als Gewebe möglicher Wahrnehmungen, Bewegungen und Affekte her?
Wie gehen aus diesen gemeinschaftlich geteilte Empfindungswelten auf Ebene der Zuschauer*innen hervor?

Wie interagieren digitale Methoden mit der geisteswissenschaftlichen Begriffsarbeit? Welche neuen Formen der Vernetzung und Verbreitung des Denkens audiovisueller Bilder sind möglich?

Wie verhält sich die Aneignung von audiovisuellen Bildern in verschiedenen kulturellen und medialen Diskursen? Wie gestaltet sich Verkörperung in Comics und Videospielen in Bezug auf Bewegungsbilder?

Wie konfigurieren audiovisuelle Bilder eine von Medienkonsumenten geteilte Sinnlichkeit und inwiefern werden so partikulare Geschmacksgemeinschaften beobachtbar?

Wie lässt sich das filmpoetologische Denken Sergei M. Eisensteins in der Spannung von 'Material' und 'Methode' als Fallstudie einer Poiesis des Filme-Sehens beschreiben?

Wie lässt sich im ästhetischen Modus des Films eine spezifische Erfahrungsdimension des Historischen ausloten?

Wie steht das poetische Machen audiovisueller Entwürfe einer gemeinschaftlich geteilten Welt zu den Prozessen kultureller und politischer Gemeinschaftsbildung?

Wie lässt sich ein affekttheoretisches Verständnis von Genrepoetiken als ein Diskurs der Differenzierung und Verzweigung unterschiedlicher Modi des poetischen Denkens entwickeln?

Wie stellen sich Prozesse filmischen Denkens in der metaphorisch geprägten Interaktion zwischen Zuschauer und audiovisuellem Bild, also der stetigen Neuverhandlung von Bedeutungsrelationen, her?