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Webbasierte Datenexploration

Über Webplattformen können filmanalytische Daten aufbereitet und im Zusammenspiel mit dem audiovisuellen Material multimedial zur Exploration zur Verfügung gestellt werden. In den folgenden Projekten haben wir Ansätze dazu entwickelt und verwendet.

Datenmatrix des Hollywood-Kriegsfilms

Die Datenmatrix des Hollywood-Kriegsfilm ist eine Datenbank, deren Struktur einer methodischen Systematik zur Affektpoetik des Genres folgt. So lassen sich die Daten zu den einzelnen Filmen entlang der unterschiedlichen Kategorien von Pathosszenen sortieren und erschließen. Als multimediale Darstellungsform vereint sie segmentierte Videoclips (auf Ebene von Szenen oder ABEs) mit Textbeschreibungen und Diagrammen zur zeitlichen Anordnung der Pathosszenen.

Beispiel aus der Datenmatrix: der Eintrag zur achten Szene von BATAAN (Tay Garnett, USA 1943)

Beispiel aus der Datenmatrix: der Eintrag zur achten Szene von BATAAN (Tay Garnett, USA 1943)

AdA Annotation Explorer

Der AdA Annotation Explorer ist eine Webplattform, die als Teil des Datenmanagements im AdA-Projekt entwickelt wurde, um sämtliche manuell wie auch mit Extraktoren automatisch erstellten Videoannotationen zu verwalten und über eine webbasierte Oberfläche für die Exploration und Analyse zugänglich zu machen:

http://project1.ada.cinepoetics.org/explorer/ 

Hinweis: Da dieser Ansatz den Zugriff auf die komplette Videodatei erfordert, können aus urheberrechtlichen Gründen nur zwei Videos über die Occupy-Wall-Street-Bewegung frei gestreamt werden. Für konkrete Forschungsanliegen kann ein temporärer Zugang zu allen Videos angefragt werden. 

Ansicht des AdA Annotation Explorers

Ansicht des AdA Annotation Explorers

Der Annotation Explorer bietet auch eine Vergleichsansicht, um zwei Szenen oder Filme zu vergleichen. Durchsucht werden können die Annotationsdaten nach spezifischen Stichwörtern, Annotationstypen oder (Kombinationen von) Werten. Außerdem ist eine Bilder-zu-Bilder-Suche aufgrund visueller Ähnlichlichkeit möglich. Visualisierte Annotationen einzelner Spuren können direkt über das Interface als csv-Dateien heruntergeladen werden. Der Workspace mit spezifischen Suchanfragen lässt sich als HTML-Datei abspeichern.

Für eine detaillierte Beschreibung des Interfaces und der Funktionalität des Annotation Explorers siehe den entsprechenden Abschnitt im Manual für das Arbeiten mit der AdA-Filmontologie.

Für weitergehende Arbeiten in der Kolleg-Forschungsgruppe sowie ein Forschungsprojekt zu Filmen zum Klimawandel wurde jeweils ein separater serverbasierter Annotation Explorer aufgesetzt. Voraussetzungen für das Aufsetzen sind nicht nur Serverkapazitäten, die in diesem Fall kommerziell gemietet wurden, sondern auch grundlegende Informatik-Kenntnisse.

Zum technischen Aufbau und konzeptionellen Framework des Annotation Explorers siehe auch: "AdA Annotation Explorer Ein Framework für zeitbasierte Linked Open Data-Annotationen zur Analyse audiovisueller Korpora" (Henning Agt-Rickauer, Thomas Scherer & Jasper Stratil)