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Affektrhetorik und Kompositionsmuster

Die BMBF-eHumanities-Nachwuchsgruppe Affektrhetoriken des Audiovisuellen widmete sich affektrhetorischen Mustern audiovisueller Bilder in einer vergleichenden Korpusstudie, um damit Perspektiven für die Untersuchung audiovisueller Kommunikation und Diskursivität jenseits einer Inhaltsanalyse zu eröffnen. 

Projekt "Affektrhetoriken des Audiovisuellen" (AdA)
(BMBF-Nachwuchsgruppe, 2016–2021)

Das AdA-Projekt untersuchte zentrale affektrhetorische Figurationen als wiederkehrende Inszenierungsmuster im audiovisuellen Diskurs zur globalen Finanzkrise (2007–). Leitend war die Annahme, dass in den Kompositionsmustern von Spielfilmen, Dokumentarfilmen und TV-Nachrichten die unterschiedlichen affektiven Haltungen gegenüber 'der Finanzkrise' gründen. Die vergleichende Korpusstudie nutzte computergestützte (manuelle und semi-automatische) Videoannotation sowie deren Visualisierung und Möglichkeiten der Datenexploration.

Das Projekt hat den Beschreibungsansatz von eMAEX mit einem maschinenlesbaren, systematisierten Vokabular weiterentwickelt. Wie im eMAEX-Ansatz wurden die Untersuchungsgegenstände auf einer analytischen Mesoebene in Szenen segmentiert. Die skalierbare Analyse von Bewegungsfigurationen und Kompositionsmustern auf Mikro-, Meso- und Makroebene wiederum gründete auf dem Einsatz feingliedriger Videoannotation. Für die detaillierte Annotation kleinteiliger wie komplexer kompositorischer Muster wurde das systematische Beschreibungsvokabular der AdA Filmontologie geschaffen, das die Grundlage bildete für eine umfangreiche manuelle sowie semi-automatische Annotation. Auch wurde auf automatische Extraktoren im Rahmen eines serverbasierten Datenmanagements zurückgegriffen. Ein Teil des Projekts bestand darin, die notwendigen Tools für die Korpusstudie zu entwickeln bzw. anzupassen, also Möglichkeiten der Annotation, Visualisierung und Datenexploration bereitzustellen. Der Datensatz des AdA-Projekts wurde auf Zenodo veröffentlicht.

Weiterführende Lektüre:

Intervenierende Weltentwürfe – Audiovisualität des Klimawandels

Die im AdA-Projekt entwickelten Verfahren und Werkzeuge für die Videoannotation, Visualisierung und Datenexploration nutzt und adaptiert ein weiteres Forschungsprojekt, das sich mit intervenierenden filmischen Weltentwürfen vom Klimawandel beschäftigt. Dort werden die Transfers zwischen verschiedenen Formaten audiovisueller Bildproduktion, zwischen Wissenschaft, Journalismus, Unterhaltung und Aktivismus daraufhin untersucht, wie sie die raumzeitlichen Wahrehmungsmuster von alltäglichem Handeln und globalen Prozessen modulieren. Das Projekt untersucht, wie die Vermittlung von Fakten und Haltungen mit Strategien der Affizierung, der Bildung von Teilhabe, Zukunftsszenarien und Raum-Schemata planetarischer Ökologie(n) einhergeht. 

Projekt "Intervenierende Weltentwürfe – Audiovisualität des Klimawandels"
(SFB 1512, 2021–)

Das Projekt untersucht Bilder vom Klimawandel: Spiel- und Dokumentarfilme, Videos im Internet und Naturdokumentationen, die als Weltentwürfe, als Ideen von der Zukunft in audiovisuelle Diskurse intervenieren und damit auf gegenwärtiges Verhalten einwirken wollen.

Weiterführende Lektüre: