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Filme weiter_denken: Lesung und Podiumsdiskussion (04.12.)

Veranstaltungsposter

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News vom 21.11.2019

Im großen Kampf zwischen den Augen und der Sprache hat der Blick die größte analytische Kraft.

Diese Worte Jean-Luc Godards beschreiben ein altes Spannungsfeld zwischen Sprache und Bild, das auf die Frage zielt, wie und warum Filme eigentlich „Sinn ergeben“. Denn während audiovisuelle Bilder beim Publikum auf unendlich komplexe Weise viele Wahrnehmungsebenen gleichzeitig berühren, müssen sie sich doch ihren Weg zur Sprache bahnen, um verstanden, missverstanden, interpretiert, diskutiert oder kritisiert werden zu können. Ihre Bedeutung gewinnen sie erst, wenn sie von Zuschauern gesehen, gefühlt und gedacht werden, wenn sie zur Sprache kommen und damit in eine Beziehung zur Welt, zu anderen Filmen, Diskursen, Künsten und Menschen treten. Das gilt für den freundschaftlichen Austausch über den letzten Kinobesuch ebenso wie für die filmwissenschaftliche Analyse. Und es betrifft nicht zuletzt Filmschaffende selbst, die aus ihrem Filme-Sehen wiederum neue Bilder entstehen lassen.

Doch welche sprachlichen Mittel sind adäquat, um zu beschreiben, was man gesehen hat? Wie lässt sich der Prozess des Filme-Sehens evozieren und wie entsteht daraus Bedeutung? Wie lässt sich mit Filmen denken?

Diese Fragen prägen nicht zuletzt das wissenschaftliche Arbeiten der Kolleg-Forschungsgruppe Cinepoetics – Poetologien audiovisueller Bilder, deren Publikationen als Versuche gelten können, den gedanklichen Bewegungen des Filme-Sehens sprachlichen Ausdruck zu verleihen. Das Podium Filme weiter denken: Schreiben mit audiovisuellen Bildern versammelt eine hochkarätige Diskussionsrunde von Schreibenden, die sich in ihren Texten aus ganz unterschiedlichen Perspektiven mit Film beschäftigen und das Schreiben mit audiovisuellen Bildern als ein «Machen» begreifen, durch welches ein filmisches Denken immer wieder neu hervorgebracht wird.

Auf dem Podium sitzen die Kulturwissenschaftlerin Erica Carter, der Regisseur und Filmjournalist Christoph Hochhäusler, der Filmwissenschaftler und Autor Daniel Illger sowie die Regisseurin und Drehbuchautorin Ayşe Polat. Die Moderation übernimmt die Kulturwissenschaftlerin Christine Lötscher.

Die Veranstaltung findet am 04.12. um 18:30 Uhr im Veranstaltungsraum der Deutschen Kinemathek (4. Stock) am Potsdamer Platz statt.

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