Ort und Zeit. Filmische Heterotopien von Hochbaum bis Tykwer.
Michael Wedel – 2020
Wie jede Geschichte lässt sich auch die des Films nicht nur als zeitliches Phänomen fassen, sondern auch in der Spezifik betrachten, mit der sie sich in konkrete Orte eingeschrieben hat. Die Frage, wie dies zu verschiedenen Zeitpunkten der deutschen Filmgeschichte geschehen ist, bildet den Ausgangspunkt des Buches. An sechs Beispielen erkundet es die gesellschaftlichen und politischen Horizonte heterotopischer Raumkonzepte des deutschen Films von den 1930er bis in die 1990er Jahre: Hamburg in Werner Hochbaums Ein Mädchen geht an Land, Ost-Berlin in Günter Reischs Ein Lord am Alexanderplatz, München im Frühwerk von Wim Wenders, die Passage von New York über Berlin nach Athen und Santorini in Rudolf Thomes Die Sonnengöttin, das wiedervereinigte Berlin in Tom Tykwers Lola rennt. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei die poetologischen Verfahren, mit denen die Filme ihre Schauplätze ästhetisch erschließen. In der Verschränkung von Topologie und Filmästhetik entwirft das Buch Räume historischer Erfahrung, die der Filmgeschichtsschreibung neue Zugänge eröffnen.
Rezensionen:
Hans Helmut Prinzler: Rezension zu: Michael Wedel: Ort und Zeit. Filmische Heterotopien von Hochbaum bis Tykwer. In: https://www.hhprinzler.de/2020/11/ort-und-zeit/ (letzter Zugriff: 4. Mai 2021).