Prof. Dr. Michael Wedel
Michael Wedel, geb. 1969, ist seit 2009 Professor für Mediengeschichte im digitalen Zeitalter und seit 2013 Vizepräsident für Forschung an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF (vormals Hochschule für Film und Fernsehen “Konrad Wolf”) in Potsdam. Er promovierte 2005 mit einer Arbeit zur Entwicklungsgeschichte des Musikfilms in Deutschland (Der deutsche Musikfilm. Archäologie eines Genres 1914-1945, erschienen 2007). Aus der Beschäftigung mit den gesellschaftlichen Funktionen verschiedener Genres (u.a. dem Musikfilm, dem Hollywood-Kriegsfilm, dem deutschen Kriminal- und dem internationalen Fantasyfilm) entstand eine umfassende theoretische Auseinandersetzung mit Genrepoetiken im historischen Wandel. In zahlreichen Einzelstudien, von denen viele in seinem Buch Filmgeschichte als Krisengeschichte. Schnitte und Spuren durch den deutschen Film (erschienen 2011) gebündelt vorliegen, hat er einen Entwurf der Filmgeschichte als „Krisenhistoriografie” entfaltet.
Er ist Sprecher der Kolleg-Forschungsgruppe „Cinepoetics – Poetologien audiovisueller Bilder“, die im Oktober 2015 ihre Arbeit aufgenommen hat. Zudem ist er Sprecher der Arbeitsgruppe zur Gründung des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM), Mitherausgeber der Schriftenreihe “Film, Fernsehen, Medienkultur” im Verlag Springer VS, seit 2010 Mitglied des Editorial Board der Zeitschrift New Review of Film and Television sowie seit 2012 Mitglied im Redaktionsbeirat der Zeitschrift für Fantastikforschung. Von 2005 bis 2009 war er Assistant Professor für Theorie und Geschichte der Medien und Kultur an der Universität Amsterdam. Er war Assoziierter Forscher für den Bereich Medien im Forschungs-projekt „Musiktheater in Deutschland 1900-1945“ (2000-2003) der Universitäten Bayreuth und Utrecht Von 2006 bis 2009 war er einer der Projektleiter des interdisziplinären kulturtheoretischen Forschungsschwerpunkts „Imagined Futures“ an der Amsterdam School for Cultural Analysis (ASCA). Von 2011 bis 2014 war er Wissenschaftlicher Leiter des Filmmuseums Potsdam. 2011 und 2013 war er für den Willy-Haas-Preis nominiert, mit dem bedeutende Publikationen zum Film in Deutschland gewürdigt werden.